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Gesundheitsgefahr: Viele Konservendosen geben Bisphenol A ab


Bild: Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Sie halten sich lange und sind schnell griffbereit: Lebensmittel in Konservendosen sind praktisch, klar. Doch viele von ihnen haben ein Schadstoffproblem, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt. Es geht um die Chemikalie Bisphenol A (BPA), die von der Beschichtung der Dosen auf ihren Inhalt ĂŒbergehen kann. 

58 Lebensmittel aus Konservendosen hat die Stiftung Warentest auf Bisphenol A hin untersucht - und zwar Kokosmilch, Kondensmilch, Erbsen und Möhren, Tomaten, Eintöpfe, Suppen und Thunfisch. In 51 Lebensmitteln konnten sie die Chemikalie nachweisen («test»-Ausgabe 5/2024).

Zwei Behörden, zwei unterschiedliche Richtwerte

«Belastete Produkte einmal zu essen, ist unproblematisch. Auf Dauer ist es aber ein Risiko», fassen die Testerinnen und Tester zusammen. Denn BPA wirkt hormonÀhnlich und kann die Fruchtbarkeit beeintrÀchtigen. Ab welchen Mengen es kritisch wird? Da gehen in der Fachwelt die EinschÀtzungen auseinander. 

Das zeigt sich auch an den Richtwerten, die Behörden ansetzen, um das Gesundheitsrisiko von Bisphenol-A-Gehalten in Lebensmitteln einzuordnen. Der derzeitige Richtwert des Bundesinstituts fĂŒr Risikobewertung (BfR) liegt um das Tausendfache höher als der Richtwert der EuropĂ€ischen Behörde fĂŒr Lebensmittelsicherheit (Efsa). 

GemĂ€ĂŸ dem niedrigeren und damit strengeren Efsa-Richtwert sind alle 51 Produkte, in denen die Stiftung Warentest Bisphenol A nachweisen konnte, stark belastet. Nach dem höheren BfR-Wert sind 14 Produkte aus der Untersuchung deutlich bis stark belastet. 

Besonders belastet sind Suppen

VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hohe BPA-Gehalte entdeckte die Stiftung Warentest in Suppen und Eintöpfen. ZusĂ€tzliches Problem: Von ihnen isst man meist grĂ¶ĂŸere Portionen, nimmt damit bei belasteten Produkten also auch umso mehr Bisphenol A zu sich. Tomaten und MischgemĂŒse sind tendenziell weniger belastet, so die Warentester. 

Lichtblick: In allen sechs Kondensmilch-Produkten in der Untersuchung ließ sich kein BPA finden, auch eine Dose mit Erbsen und Möhren war gĂ€nzlich unbelastet. 

Doch wie gelangt die Chemikalie in die Lebensmittel? Zwar geben der Stiftung Warentest zufolge viele Hersteller an, fĂŒr ihre Dosen BPA-freie Innenlacke zu verwenden beziehungsweise Innenlacke, bei denen die Chemikalie nicht absichtlich eingesetzt wird. FĂŒr die Außenseiten der Dosen kĂ€men aber weiterhin BPA-haltige Lacke zum Einsatz. Möglich ist, dass bei der Herstellung der Dosen Spuren von der Außenseite auf die Innenseite ĂŒbergehen.

Wo es geht: auf TK-Ware oder Glas umsteigen

Über ein Verbot von Bisphenol-A-Lebensmittelverpackungen wird derzeit auf EU-Ebene beraten. In Kassenbon-Papier etwa ist die Chemikalie bereits verboten.   

Wer in Sachen Bisphenol A auf Nummer sicher gehen will, ersetzt Konserven durch Produkte in GlĂ€sern oder Verbundkartons oder steigt auf TiefkĂŒhlware um, rĂ€t die Stiftung Warentest. Bei diesen Verpackungen droht laut BfR kein Übergang von Bisphenol A in Lebensmittel. 


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(25.04.2024)


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